Ordensgemeinschaften im Vergleich

Ordensgemeinschaften im Vergleich

Wer sich mit Ordensgemeinschaften beschäftigt, der wird hier auf eine Vielzahl von unterschiedlichen Orden treffen. Zu nennen sind hier die Orden der Franziskaner, die Barmherzigen Brüder, die Karmelitinnen, die Benediktiner, die Dominikaner, die Jesuiten, die Kartäuser und noch ein paar Andere.

 

Alle diese genannten Ordensgemeinschaften unterscheiden sich, so zum Beispiel bei ihrer Zielrichtung. Beispielhaft sind hier die Franziskaner zu nennen, die in Armut leben. Die Franziskaner waren der erste Bettelorden der Kirche.

 

Gegründet wurde dieser Orden von Franz von Assisi. Neben dem Leben in Armut, ist dieser Orden auch der Buße und dem Dienst der Menschen verpflichtet. Anerkannt wurde er 1223 durch Papst Honorius III..

 

Franz von Assisi wurde 1218 vom Papst heilig gesprochen. In der darauffolgenden Zeit, gerade im 16. Jahrhundert kam es zu Spaltungen in drei Ordensgemeinschaften bei den Franziskanern.

 

Hintergrund war eine unterschiedliche Auslegung der Armutsbotschaft von Franz von Assisis. So gibt es heute die Franziskaner, die Konventualen oder Minoriten und letztlich die Kapuziner.

 

Für Kranke und Arme

 

Barmherzigkeit und zupacken, diese beiden Stichworte treffen auf die Barmherzigen Brüder zu. So kümmert sich die Ordensgemeinschaft vor allem um die Betreuung von Armen und die Pflege von Kranken.

 

Heute arbeiten rund 50.000 Menschen in der Pflege von Kranken in Krankenhäusern. Zum Teil werden von der Ordensgemeinschaft auch Einrichtungen unterhalten.

 

Gegründet wurde der Orden 1540 von Johannes von Gott, der zur damaligen Zeit als Pionier der Krankenpflege galt. Alle Brüder die dem Orden angehören, verfügen über eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger oder zum Krankenpfleger.

 

1850 kam es zu einer Spaltung vom Orden durch Peter Friedhofen. Seit dieser Zeit gibt es auch den Orden der Barmherzigen Brüder von Maria Hilf. Auch bei diesem Orden stehen die Kranken im Fokus. Wesentlicher Unterschied ist aber die Verehrung der Gottesmutter Maria, der sich auch im Namen des Orden niederschlägt.

 

Wenig Kontakt zur Außenwelt praktiziert der Orden der Karmeliten und Karmelitinnen. Dieser Orden ist auch der einzigste Orden, bei dem kein Gründer bekannt ist und es nur Vermutungen gibt. Der Name Karmeliten leitet sich daher auch nicht vom Namen einer Person ab, sondern vielmehr von einem Berg. Dieser Berg, der Karmel befindet sich in Israel und war Treffpunkt von Pilgern.

 

Im 12. Jahrhundert bildete sich hier ein Orden. Die Mönche des Orden leben in Keuschheit, in Armut, aber auch in Stillschweigen. Ihre Hauptaufgabe sehen die Mönche in der Meditation und im Gebet zu Gott. Anerkannt wurde der Orden vom Papst Honorius III. 1226. Seinen ersten Ableger in Deutschland gab es 1249.

 

Von der Außenwelt abgeschottet

 

Nach einem ähnlichen Vorbild leben auch die Mönche des Kartäuserordens.

 

Völlig von der Außenwelt abgeschottet, lebt dieser Orden auch heute nur für Gott. Dazu verbringen die Mönche die meiste Zeit des Tag einsam, außer das Essen am Sonntag und die anschließende Erholung, die sogenannte Rekreation. Auch den ausgedehnten Spaziergang am Montag unternehmen die Kartäuser als Gruppe. Selbst das Essen nehmen die Mönche in ihrer Zelle alleine ein.

 

Eine Gemeinschaft wie man sie in anderen Orden kennt, gibt es so nicht. Gemeinsamkeiten gibt es nur an Sonntagen mit einem gemeinsamen Essen und Spaziergängen. Gegründet wurde der Orden vom deutschen Bruno aus Köln. Dieser war Leiter der Domschule und gründete 1084 den Orden mit sechs anderen Mönchen in Grenoble.

 

Ein weiterer Orden sind die Benediktiner. Gegründet wurde dieser Orden 529 mit dem Gemeinschaftskloster Montecassino. Gegründet wurde er hier von Benedikt von Nursia.

 

Die Benediktiner waren auch der erste Orden, der die sogenannten Ordensregeln einführten. Das sind Regeln, nach denen jeder Orden lebt. Insgesamt wurden 78 Regeln verfasst, die von Kranke besuchen, Tote begraben, Arme bewirten bis hin zum Fasten lieben reichten. Die Ordensregeln und deren Ausgestaltungen waren die Leitschnur für viele Regeln anderer Orden.

 

Die Orden der Lehre

 

Von Dominikus Guzman wurde der Dominikaner-Orden gegründet. Der Orden wurde 1216 von Papst Honorius III. anerkannt und beschäftigt sich vor allem mit der Lehre und dem Singen. Der Orden ist für seine demokratischen Regeln bekannt, die den Mönchen umfangreiche Mitspracherechte bei Entscheidungen erlauben. Heute gibt es weltweit rund 6.000 Ordensbrüder.

 

Und zum Schluss gehen wir noch auf einen weiteren Orden ein, nämlich den Jesuitenorden. Dieser wurde 1540 von Paul III. zugelassen und wurde zuvor von Ignatius von Loyola gegründet. Auch dieser Orden beschäftigt sich mit der Lehre. So unterhält der Orden zahlreiche Hochschulen und Universitäten, aber auch normale Schulen und Dorfschulen. Alleine in Lateinamerika unterhalten die Jesuiten 3000 Dorfschulen.